Ihre Produktspezifikationen auf einen Blick
Wenn Sie einen guten Lieferanten gefunden haben, entscheiden Sie, ob der Prototyp, den Sie von diesem Lieferanten erhalten, gut genug ist. Dieser Prototyp dient als Muster dafür, wie die übrige Produktion auszusehen hat. Mit einem für gut befundenen Prototypen ist es jedoch nicht getan. Um Probleme und Missverständnisse zu vermeiden, erstellen Sie für den Lieferanten eine Liste mit Spezifikationen, denen Ihr Produkt entsprechen muss: ein sogenanntes SpecSheet. Sie können diese Spezifikationen nicht nur für die Fabrik verwenden, sondern auch als Referenzgrundlage für Qualitätskontrollen. Gutachter können dann den Zustand, in dem sich die Produkte befinden, mit Ihren Spezifikationen vergleichen. Daher gehören die Informationen, die in einem SpecSheet stehen, zu den wichtigsten Arbeitsgrundlagen eines unabhängigen Begutachtungsunternehmens. Dadurch weiß der Gutachter nämlich genau, in Bezug auf welche Anforderungen er zu kontrollieren hat – neben den Aspekten, die er ohnehin kontrolliert.
Spezifikationen müssen zumindest die folgenden Aspekte umfassen:
- Kartons, Markierung und Verkaufsverpackung
- Abmessungen und Gewicht
- Etiketten, Logos, Markenzeichen, Barcodes und Karten
- Ausführung , Farbe und sonstige visuelle Aspekte
- Montage und fachliches Können
- Rohstoffe, Material und Ersatzteile
Wir sehen oft, dass westliche Unternehmen ihre Spezifikationen ihren Lieferanten so vorlegen, als wären es westliche Lieferanten. Und gerade da ist häufig der Wurm drin. Wichtig ist die Formulierung von detaillierten Spezifikationen, die für unterschiedliche Interpretation keinen Spielraum lassen. Seien Sie so konkret wie möglich, denn der Hersteller kann nicht Ihre Gedanken lesen. Ihre Mess- und Testmethoden für diese detaillierten Spezifikationen müssen dabei mit angegeben werden.
Hier noch ein paar weitere Tipps für ein deutliches SpecSheet:
- Eine Liste mit Definitionen am Anfang verhindert Missverständnisse bei den übrigen Spezifikationen.
- Nennen Sie immer die Normen, die Sie anwenden: die Normen, die im Verkaufsland gelten, aber auch die Pantone-(PMS-)Farben, das metrische System, ISO-Normen etc.
- Listen Sie die Versandumstände detailliert auf, damit der Lieferant etwa Feuchtigkeit und entsprechende Temperaturen berücksichtigen kann.
- Welche Abweichungen sind für Sie noch im tolerablen Bereich? Und welche Konsequenzen hat es, wenn der Lieferant dagegen verstößt?
- Drücken Sie sich immer klar aus und vermeiden Sie missverständliche Verweise.